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Route der Schleswig-Holstein/Hamburg-Tour

4. Etappe      030795,   15 km

Schleswig - Owschlag (Kr. Rendsburg-Eckernförde)

Schon vier Tage später saß ich wieder im Zug nach Schleswig, am frühen Nachmittag kam ich an. Dumm nur, dass es inzwischen ziemlich abgekühlt war, ich eher sommerliches Zeug dabei hatte und es gerade fünfzehneinhalb Kilometer hinter Schleswig zu regnen anfing. Die Wettervorhersage war auch nicht gerade der Knüller, und so ist diese Etappe die bislang (August 2007) kürzeste in der Geschichte der Mega-Monster-Mörder-Tour; selbst wenn man den Weg zum nahegelegenen Bahnhof von Owschlag mitzählt. Da es doch schon recht spät war und ich nur so weit eine Verbindung bekam, verbrachte ich die Nacht in Rotenburg (Wümme), wo ich im Vorjahr das Fahrrad gekauft hatte, mit dem ich gerade herumreiste.

5. Etappe      050795,   71 km

Owschlag - Rendsburg - Kiel

In späteren Jahren hätte ich die Tour noch einmal ab Schleswig fortgesetzt, doch jetzt stieg ich mit wärmeren und wetterfesteren Klamotten ausgerüstet in Owschlag wieder aus (ich nehme stark an, dass ich auch mein Fahrrad dort habe stehen lassen), begab mich zu der Stelle, an der ich abgebrochen hatte, steckte den Tacho wieder an und fuhr weiter. Weiter nach Süden, bis nach Elsdorf-Westermühlen, dann in einem scharfen Knick nach links und über Nübbel und am Nord-Ostsee-Kanal entlang nach Rendsburg.
Dort nahm ich die Schwebefähre unter der Eisenbahnhochbrücke (die ich inzwischen schon vier- statt nur zweimal überquert hatte), um auf die andere Seite des Kanals zu gelangen. Bei Gelegenheit will ich auch diese Fährbenutzung ausmerzen, vielleicht kombiniert mit der Anbindung von Eckernförde (dann würde ich den Kanal mit einer der Brücken bei Kiel queren), aber vielleicht auch durch Benutzung eines der beiden Tunnel in Rendsburg, wenn ich Eckernförde zwischen Flensburg und Schleswig einbaue.
Drüben angekommen fuhr ich bei Höbek in den Naturpark Westensee hinein, dann durch Brüx (so auch der deutsche Name meines Vaters Geburtsortes) und dann die wirklich schöne Strecke nördlich des Westensees entlang. Wenig später querte ich einen sozusagen überdachen Bahnübergang. Da ist seinerzeit einfach die Autobahn obendrüber weggebaut worden. Irgendwie cool :-). irgendwie ausgestorben wirkten hingegen Kronshagen und die Landeshauptstadt Kiel, die ich nach weiteren vierzen Kilometern erreichte. Für eine Großstadt um acht oder neun Uhr abends war da echt wenig los. Lediglich aus einem vorbeifahrenden Auto blökte mich ein Halbstarker an: "Ey, schneid dir mal die Haare!", die ich damals ja gerade lang trug, und jagte mir einen ganz schönen Schrecken ein. Sei's drum. Auf der Suche nach einem Schlafplatz entfernte ich mich auf der anderen Seite der Kieler Förde wieder vom Zentrum; im Stadtteil Wellingdorf fand ich ein kleines Wäldchen, das mir als solcher geeignet schien, und dort begab ich mich also zur Ruhe.

6. Etappe      060795,   148 km

Kiel - Oldenburg (Holstein) - Großenbrode (Kr. Ostholstein) - Eutin

Um auf dem Weg Richtung Schönberg die Hauptstraße zu umgehen, nahm ich am nächsten Moren einen kleinen Umweg über Tökendorf in Kauf und wuselte mich dann ab Passade auf kleinen Sträßchen durch kleine Örtchen an die Hohwachter Bucht, wo ich mich ein bisschen an den Strand legte - muss man ja auch mal, wenn man in einem Land unterwegs ist, das mehr Küste als Binnengrenze hat. Nach einer halben stunde oder so fuhr ich weiter, mehr oder minder an der See entlang nach Osten. Hinter Weißenhäuser Strand hätte ich eigentlich nach links abbiegen wolen, doch da war ein Sperrgebiet im Weg.
War aber nicht schlimm, so machte ich doch eine Stippvisite in Oldenburg (Holstein), bis 1973 Sitz des gleichnamigen Kreises, das ich sonst umfahren hätte. Doch weiter strebte ich dem östlichsten Punkt dieser Tour entgegen, welcher aber nicht viel näher als zwanzig Kilometer am östlichsten Punkt Schleswig-Holsteins liegt. Letzterer befindet sich auf der insel Fehmarn, die iach aber nicht zu befahren gedachte - wenn es auch bestimmt cool gewesen wäre, über die Fehmarnsundbrücke geradelt zu sein. Aber ich bog bei Großenbrode ab nach Süden, durchquerte kleine Dörfer, streifte krz die B 501 und änderte dann die Richtung wieder nach Westen, verließ die flache Gegend direkt an der Küste, hin zu den sanften Hügeln der Holsteinischen Schweiz über Lensahn, Schönwalde am Bungsberg und Kasseedorf nach Eutin .
Zwischenzeitlich hatte sich irgendein Problem mit einem Reifen eingstellt, und aus irgendeinem Grunde befand ich es für sinnvoll, dieses zu Hause zu beheben; so schraubte ich den Reifen ab und nahm die Bahn nach Hause.

7. Etappe      100795,   94 km

Eutin - Plön - Neumünster - Weide (Kr. Segeberg)

Vier Tage später fand ich mein Fahrrad nass vor. Muss wohl mit ein Grund gewesen sein für meine Abreise. Jedenfalls war das Wetter jetzt wieder gut, und ich tingelte mit frischem Schwung um einige der Seen der Holsteinischen Seenplatte herum. Kellersee, Dieksee und Behler See, und dann kam schon Plön, an das ich mich nach nur zwölf Jahren fast gar nichtcht mehr erinnere ... vielleicht war ich zu schnell wieder draußen ...
... zwischen Großem und Kleinem Plöner See, in einem kleinen Schnörkel (wegen Bundesstraßophobie) nach Ascheberg und dann auf kleinen Straßen nach Wankendorf, wo ich einen kleinen Anruf tätigte bei meinem damaligen Freund namens Wanke. Dann ging es im Zickzackkurs weiter nach Neumünster, das ich mit nur kleiner Rast durchquerte.
Kaum zum westlichen Ende heraus bog ich nach Süden ab, um über Padenstedt und Vierkamp nach Großenaspe zu kommen, hernach dann nach Weide, wo mich die Dunkelheit ein wenig überraschte. Aber praktischerweise gab es hier ein prima großes Bushäuschen, in dem ich mich schlafen legte.

8. Etappe      110795,   150 km

Weide - Bad Segeberg - Bad Oldesloe - Hansestadt Lübeck - Ratzeburg - Brunstorf (Kr. Hzm. Lauenburg)

Am nächsten Morgen schlug ich einen Bogen über Hartholm und Todesfelde nach Bad Segeberg; bekannt für die Karl-May-Festspiele und . Danach wandte ich mich südwärts, auf kleinen Straßen nach Bad Oldesloe zu kommen. Ein bisschen hügeliger war es hier doch, als ich gedacht hatte. Aber auch mit Hügeln erreichte ich Bad Oldesloe in einer knappen Stunde und rastete ein wenig bei .
Dann zog es mich weiter nach Osten. Zwischen Trave und Grinau schlängelte sich mein Weg nach Lübeck, der alten Hansestadt mit der schönen Altstadt und dem Holstentor, das seit 2007 als Wahrzeichen Schleswig-Holsteins auf die Bundesländer-Serie der zwei-Euro-Stücke geprägt wird und auch schon die Rückseite der vorletzten Fünfzigmarkscheine zierte.
Für die Weiterfahrt hatte ich mir zwei alternative Routen ausgeguckt, eine weiter westlich über Disnack, eine weiter östlich, entlang des Westufers des Ratzeburger Sees, aber dafür viel in der Nähe oder gar auf der B 207. Ich nahm keine von beiden, sondern verließ Schleswig-Holstein für zehn Kilometer, um eine etwas reizvollere Strecke zu fahren, nämlich abseits der großen Verkehrswege (damals war die A 20, die jetzt das Idyll durchschneidet, erst in Planung) durchs Hinterland, teilweise entlang des seinerzeitigen Todesstreifens. Ich denke, ich tat nicht schlecht daran, denn die Gegend ist wirklich schön, dort.
Von hinten fuhr ich nach Ratzeburg, welches ich ganz hübsch fand, hinein; und nach entsprechender Rast fuhr ich auch hintenrum wieder raus, mich südlich haltend über Schmilau, Neuhorst und Gudow nach Büchen und dann westwärts über Grabau nach Schwarzenbek, wo jemand sich ein paar alte Grenzpfosten in den Garten gestellt hat. Es fing an zu dunkeln, so dass ich allmählich anfing, nach einer Schlafgelegenheit Ausschau zu halten. Im nächsten Dörfchen, Brunstorf, wurde ich fündig. Der etwas ins Haus hineingerückte Eingang einer graphischen Werkstatt sollte es sein. Damit ich verschwunden wäre, bevor hier der Betrieb losginge, stellte ich den Wecker recht früh.

9. Etappe      120795,   84 km

Brunstorf - Hansestadt Hamburg - Jesteburg (NDS, Kr. Harburg)

Jedoch nicht früh genug. Ich wachte sogar noch auf, bevor der Wecker ging, doch drinnen steppte schon der Bär. Wie ich dabei war, fix meine Sachen zusammenzupacken, kam ein Mann an die Tür, schloss auf, wünschte einen guten Morgen, sagte, eigentlich sei schon früher aufgemacht worden, doch man hätte mich nicht stören wollen, und bot mir noch an, mich ein wenig frisch zu machen, was ich aber dankend ablehnte. Schnell machte ich mich auf den Weg, erst nach Geesthacht, dann nördlich der Elbe und weiter südlich der Doven Elbe entlang durch das von unzähligen Fleeten durchzogene land. & Üuml;ber Veddel erreichte ich dann den Hauptbahnhof und machte damit die Runde durch Schleswig-Holstein komplett.
Für den Anschluss an die Niedersachsen-Tour hängte ich dann noch ein paar Kilometer an, über Wilhelmsdorf, Fleestedt und Hittfeld nach Jesteburg, wo meine Tante mich zum krönenden Abschluss der Tour mit einem leckeren Abendessen und einem ebenso leckeren Radler verwöhnte. Bei ihr blieb ich noch ein paar Tage und fuhr dann wieder nach Hause.


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